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Drohnen-Gesetze in den USA

In diesem Artikel erfährst du, auf was du Acht geben musst, wenn du deine Drohne in den USA nutzen möchtest.

In den USA wird der Betrieb von Drohnen stark nach dem Nutzungszweck unterschieden. Zum einen gibt es die Freizeitflieger (recreational flyer), zum anderen gibt es alle anderen Nutzer (Certificated Remote Pilots, Part 107).

Wenn du deine Drohne für private Aufnahmen deines Urlaubs mit in die USA nehmen möchtest, fällst du unter die Recreational Flyer.

Registrierungspflicht und Remote ID

In den USA müssen alle Drohnen mit einem Gewicht ab 250 Gramm registriert werden. Kleine Drohnen wie die DJI Mini 4 Pro müssen damit nicht registriert werden.

Die Registrierung bei der FAA kostet 5 US$ und ist für drei Jahre gültig.

Bei der Registrierung gibt es für ausländische Betreiber jedoch eine Sonderregelung. Fällt deine Drohne unter die Registrierungspflicht in den USA (private Nutzung mit Gewicht ab 250 Gramm), ist dabei allerdings schon in einem anderen Land registriert und verfügt über die technischen Möglichkeiten der Fernidentifikation (Remote ID), dann muss nur eine Notice of Identification (NOI) ausgefüllt werden. Ist deine Drohne bereits in einem anderen Land als den USA registriert und verfügt nicht über die RemoteID-Funktion, dann darf die Drohne nur auf speziellen Plätzen, sog. FRIAs, geflogen werden. Unter der Abkürzung verbergen sich FAA-Recognized Identification Areas. Diese Plätze erlauben es Bildungseinrichtungen und Modellflugvereinigungen, Drohnen auch ohne die Remote ID zu betreiben. Für Urlauber dürfte diese Möglichkeit daher wenig attraktiv sein.

Nach dem Abschluss der Registrierung erhältst du für deine Drohne eine Nummer, die du an deinem Fluggerät anbringen musst.

Im Zusammenspiel mit der Registrierung ist es ab dem 16.09.2023 wichtig, dass Drohnen, die der Registierungspflicht unterliegen, über die Remote-ID verfügen. Mit der Remote-ID kann in unmittelbarer Umgebung von Dritten überprüft werden, wo sich die Drohne sowie der Standort der Bodenstation befindet. Die amerikanische Remote-ID funktioniert sehr ähnlich wie das europäische System zur Fernidentifizierung.

Drohnenbetreiber können den Anforderungen zur Remote-ID auf dreierlei Weise entsprechen:

  1. Eingebaute Fernidentifizierung, hier müssen während des Flugs vom Start bis zur Landung die folgenden Informationen übermittelt werden: Drohnen-Kennung (ID), Standort, Flughöhe, Geschwindigkeit, Standort und Höhe der Kontrollstation (z.B. Fernsteuerung), Zeitmarke und Notfallstatus. Die meisten handelsüblichen Drohnen erfüllen diese Anforderung, wenn sie mit der neuesten Firmware geflogen werden.
  2. Zusätzlich an die Drohne angebautes Gerät zur Fernidentifizierung (z.B. Drone Tag, muss von FAA gelistet sein), hier müssen während des Flugs vom Start bis zur Landung die folgenden Informationen übermittelt werden: Drohnenkennung (ID), Standort, Flughöhe, Geschwindigkeit, Standort und Höhe des Startpunkts, Zeitmarke.
  3. Drohne ohne Fernidentifizierung, darf nur innerhalb der Sichtweite und auf dafür freigegebenen Flugplätzen (FRIA) eingesetzt werden.
USA-Drohnengesetz: Hilfe zur FAA-Registrierungspflicht

Regeln für private Drohnenpiloten (Recreational Flyer)

Nach Monaten der Vorbereitung wurde 2021 der “The Recreational Unmanned Aircraft Systems Safety Test” (TRUST) eingeführt, ein Wissenstest für Freizeitpiloten. Hierbei musst du allgemeine Kenntnisse zu den Drohnenregeln und zu den Sicherheitsvorkehrungen nachweisen. Der Test ist kostenfrei und kann online bei einer der offiziellen Teststellen absolviert werden. Die zugelassenen Teststellen sind auf der Website der FAA aufgelistet. Bei den Tests ist das benötigte Grundwissen vorgeschaltet, danach schließen sich die (für geübte Drohnenpiloten recht einfachen) Multiple-Choice-Testfragen an. Wenn du eine Frage falsch beantwortest, kannst du sofort eine neue Antwort auswählen. Nach Bestehen erhältst du ein elektronisches Zertifikat zum Herunterladen mit deinem Namen und einer Authentifizierungsnummer, das unbegrenzt gültig ist. Dieses Zertifikat solltest du gemeinsam mit deiner Registrierung immer bei dir haben und auf Verlangen vorzeigen können. Wenn du ohne TRUST-Zertifikat erwischt wirst, kann die Strafe, sofern sie eingefordert wird, bei etwa 1.500 Dollar liegen. Beachte, dass du theoretisch ohne den Test nicht als Freizeitpilot giltst und damit die Vorschriften für gewerbliche Piloten einhalten müsstest.

Des Weiteren ist geregelt, wo geflogen werden darf: In unkontrolliertem Luftraum darf die Drohne nur eine Höhe von bis zu 400 Fuß (ca. 121 Meter) erreichen.

Flüge in kontrolliertem Luftraum bedürfen einer Genehmigung. Diese können über das System Low Altitude Authorization and Notification Capability (LAANC) beantragt werden. Zudem gibt es einige freigegebene Orte, die auf dieser Seite mit blauem Punkt versehen sind (Flughöhen beachten).

Nach unserem Wissensstand müssen alle Personen, die eine Drohne für Freizeitzwecke betreiben wollen, die TRUST-Prüfung bestehen. Dabei ist es unerheblich, wie leicht bzw. schwer eine Drohne ist.

Wenn du zu den Freizeitpiloten zählst, gelten eine Reihe anderer Regeln für dich.

Drohnen müssen immer in Sichtweite betrieben werden. FPV ist mit einem Spotter möglich, solang dieser Sichtkontakt hält.

In den USA besteht derzeit keine Versicherungspflicht. Trotzdem solltest du deine Flüge immer entsprechend schützen. Für private Flüge in den USA kann ich dir diese Police empfehlen. Auch zu empfehlen ist CoverDrone. Diese Firma versichert sowohl private als auch gewerbliche Drohnenflüge in den USA. Falls du dich für CoverDrone entscheidest, wähle im Feld “Wo haben Sie von uns gehört?” bitte Drone-Traveller.com aus. Dann erhalten wir eine kleine Provision.

Private Piloten dürfen Fluggeräte bis zu einer Masse von 25 Kilogramm in die Luft bringen. Das Steuern einer Drohne unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ist nicht gestattet.

Zu Flughäfen ist ein Abstand von 5 Meilen (8.047 Meter) einzuhalten. Außerdem sollte nicht in der Nähe von Menschenansammlungen, öffentlichen Veranstaltungen, Stadien, Notfall- und Rettungseinsätzen geflogen werden (bitte beachte die Regeländerungen zum Überflug von Menschen weiter unten). In allen Nationalparks gelten Flugverbote. Außerdem darf man generell nicht in Washington fliegen.

Derzeit kommt es noch vor, dass sich die Regeln in den einzelnen Bundesstaaten oder sogar Städten von den Gesetzen auf der Bundesebene unterscheiden. Du solltest also bei einer USA-Reise auch die regionalen Vorschriften in Erfahrung bringen.

Ein Beispiel: New York City hat die Verwendung von Drohnen eine lange Zeit vollständig verboten. Seit 2023 kann jedoch eine Aufstiegserlaubnis beantragt werden, was jedoch mit einigen bürokratischen Hürden verknüpft ist.

Überblick: Drohnen-Gesetze in Vereinigte Staaten von Amerika

Drohnen zum Freizeitgebrauch erlaubt? Ja, nach Registrierung oder Genehmigung
Gewerbliche Nutzung von Drohnen erlaubt? Ja, nach Registrierung oder Genehmigung
Maximale Flughöhe:400 Fuß (121,9 Meter) im unkontrollierten Luftraum.
Ist eine Drohnen-Versicherung erforderlich? Nein. Wir empfehlen dir dennoch, in diesem Land deine Drohne zu versichern.
Benötigen Drohnen eine Kennzeichnung?Ja. Drohnen sind mit der Registrierungsnummer zu kennzeichnen.
Mehr Infos zu Drohnen-Plaketten
Müssen Drohnen registriert werden? Ja.
Halte Abstand zu Flughäfen
Respektiere die Privatsphäre anderer Personen
Kontaktdaten

Allgemeine Drohnen-Anfragen an die FAA: UAShelp@faa.gov

Regeln für Professionelle Drohnenflüge (Part 107)

Pilotinnen und Piloten, auf die nicht unter die Bedingungen für die Recreational Flyer zählen, fallen automatisch in den Regulierungsbereich von Part 107. Dazu zählen z.B. Flüge für gewerbliche Fotografie, für die Forschung oder Inspektionen.

Wer als Part-107-Pilot zertifiziert ist, genießt einige Privilegien. So dürfen Drohnen von sich bewegenden Fahrzeugen betrieben werden, Flüge in der Nacht sind erlaubt und auch der Überflug von Personen ist möglich. Für die meisten dieser besonderen Flugszenarien ist jedoch eine zusätzliche Erlaubnis erforderlich.

Um ein Remote Pilot Certificate nach Part 107 zu erhalten, muss eine Prüfung in den USA bei einem Testzentrum abgelegt werden. Sollte dich das Thema betreffen, empfehlen wir dir für den Einstieg einen Blick auf die Seite der FAA.

Für ausländische Piloten kommt zudem die Erfordernis hinzu, beim Department of Transportation eine Genehmigung nach Part 375 zu beantragen.

Nachtflüge und Überflug von Personen

Drohnen dürfen in den USA nur am Tag und während der Dämmerung eingesetzt werden. Konkret ist das die Zeit ab 30 Minuten vor Sonnenaufgang und 30 Minuten nach Sonnenuntergang. Nachtflüge sind nur erlaubt, solange der Pilot oder die Pilotin einen Wissenstest bestanden (Part 107) hat und am Fluggerät blinkende Antikollisions-Beleuchtung eingeschaltet ist, die aus mindestens drei Meilen Entfernung zu sehen ist.

Ebenfalls erlaubt sind Flüge über Personen. Dies ist in mehreren Kategorien möglich:

  • Kategorie 1: Drohne wiegt weniger als 250 Gramm, hat keine freiliegenden, rotierenden Teile, die Schnittwunden verursachen können. Zusätzlich müssen bei dauerhaftem Flug über Versammlungen an der frischen Luft die Regeln zur Fernidentifizierung befolgt werden. Unter einem dauerhaften Flug versteht man das Schweben über den Köpfen, das hin und her Fliegen und das Kreisen über der Versammlung, nicht dazu zählt der kurze, einmalige Überflug über einen Teil der Menschenansammlung, wenn der Flug nicht mit der Versammlung zusammenhängt.
  • Kategorie 2: Mehr als 250 Gramm, hat keine freiliegenden, rotierenden Teile, die Schnittwunden verursachen können und hat keine Sicherheitsmängel. Beim Aufprall werden höchstens 14,9 Joule Bewegungsenergie freigesetzt. Drohne hat kein Flugtüchtigkeitszeugnis, bei dauerhaftem Flug über Versammlungen müssen die Regeln zur Fernidentifizierung befolgt werden.
  • Kategorie 3: Mehr als 250 Gramm, hat keine freiliegenden, rotierenden Teile, die Schnittwunden verursachen können und hat keine Sicherheitsmängel. Beim Aufprall werden höchstens 33,9 Joule Bewegungsenergie freigesetzt. Drohne hat kein Flugtüchtigkeitszeugnis, es ist kein dauerhafter Überflug über Versammlungen erlaubt. Überflug von Personen nur, wenn er in einem geschlossenen oder eingeschränkt zugänglichen Bereich stattfindet und die Betroffenen von einem möglichen Überflug wissen oder wenn die Drohne nicht dauerhaft über einer Person fliegt, außer die Person ist an dem Manöver beteiligt oder durch ihren Standort vor einer herabfallenden Drohne geschützt, befindet sich beispielsweise in einem parkenden Fahrzeug oder unter einem Dach.
  • Kategorie 4: Drohne mit Flugtüchtigkeitszeugnis, darf über Personen fliegen, solange dies nicht durch das Betriebshandbuch oder die zuständige Behörde eingeschränkt ist. Remote-ID muss vorhanden sein.

Auch das Überfliegen von fahrenden Fahrzeugen ist für Fluggeräte der Kategorien 1-3 gestattet, solange die Drohne eine dieser Voraussetzungen erfüllt:

  • Das Fluggerät bleibt innerhalb eines geschlossenen oder eingeschränkt zugänglichen Bereichs und alle Personen in den fahrenden Fahrzeugen sind darüber informiert, dass eine Drohne über ihnen fliegen könnte.
  • Die Drohne fliegt nicht dauerhaft über den Fahrzeugen.

Auch in Kategorie 4 dürfen Fahrzeuge überflogen werden, solange dies nicht durch das Handbuch oder Anweisungen der Behörden eingeschränkt wird.

Alle Manöver, die in diesem Abschnitt beschrieben sind, setzen ein Remote Pilot Certificate voraus.

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In den USA entwickeln sich die Regeln für die Nutzung von Drohnen stetig weiter. Durch die ständigen Weiterentwicklungen ist es immer ratsam, sich auf den Webseiten der Federal Aviation Authority (FAA) über kurzfristige Updates zu informieren.

Die hier aufgelisteten Drohnen-Regeln für die vereinigten Staaten von Amerika haben wir nach bestem Wissen recherchiert. Die Richtigkeit der Angaben können wir leider nicht garantieren. Wenn du auf Nummer sichergehen willst, dann kontaktiere die amerikanische Luftfahrtbehörde. Alternativ kannst du auch bei der amerikanischen Botschaft in Deutschland um weitere Informationen zu den Vorschriften bitten. Hinterlasse uns bitte einen Kommentar, wenn du Neuigkeiten erfährst und/oder selber Erfahrungen mit deiner Drohne in den USA gesammelt hast!

Foto von Francis Markert
Über den Autor

Francis Markert ist der Experte, wenn es um die private oder professionelle Drohnennutzung geht. Als erfahrener Drohnenpilot hilft er dir dabei, deine Drohne effizient und rechtssicher einzusetzen. Seit vielen Jahren widmet sich Francis der Ausbildung von Drohnenteams und Einzelpersonen, um deren Sicherheit im Umgang mit Drohnen zu gewährleisten. Er ist seit 2020 ein vom Luftfahrtbundesamt anerkannter Prüfer und darf neben praktischen und theoretischen Schulungen auch Prüfungen zu den großen Drohnenführerscheinen (Fernpilotenzeungis A2 und STS) abnehmen.

Mit seiner Ausbildungs- und Beratungstätigkeit unterstützt Francis professionelle Anwender in Unternehmen und Behörden genauso wie interessierte Einzelpersonen. Außerdem ist Francis Autor des erfolgreichen Buches „Drohnen: Die große Fotoschule“ und Mitbegründer von Drohnen-Camp Plus, dem Mitgliederbereich für die Drohnencommunity.

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