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Drohnen-Gesetze in den USA

In diesem Artikel erfährst du, auf was du Acht geben musst, wenn du deine Drohne in den USA nutzen möchtest.

Seit Mai 2019 sind neue Regeln in Kraft, die private Nutzer betreffen. Es hat einige Jahre gedauert, bis alles umgesetzt wurde und auch jetzt gibt es hin und wieder Neuerungen. Daher ist es immer ratsam, sich auf den Webseiten der Federal Aviation Authority (FAA) über kurzfristige Updates zu informieren.

Bevor du in den USA fliegen darfst, musst du deinen Copter bei der FAA registrieren. Das gilt für Drohnen zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm und für kommerziell genutzte Drohnen. Das heißt, Privatnutzer müssen ihre DJI Mini 2 oder DJI Mini 3 Pro nach aktuellem Stand nicht registrieren.

Die Pflicht zur Registrierung betrifft sowohl private als auch gewerbliche Drohnen-Anwender. Kommerzielle Piloten müssen jedoch eine Bearbeitungsgebühr von 5 US$ zahlen.

Nach dem Abschluss der Registrierung erhältst du für deine Drohne eine Nummer, die du an deinem Fluggerät anbringen musst. 

Die Registrierung ist zeitlich begrenzt gültig. Wir haben einen Hinweis eines Lesers bekommen, dass die Verlängerung derzeit nur mithilfe einer amerikanischen Telefonnummer möglich ist. Solltest du sowieso einen USA-Trip planen, kannst du schon vor deiner Abreise eine SIM-Karte für dein Mobiltelefon kaufen und bist somit von Anfang an gut gerüstet. So kannst du beispielsweise die Registrierung vor deinem ersten Drohneneinsatz vornehmen. Wenn du auf den nachfolgenden Link klickst, gelangst du zu einem der führenden Anbieter für die SIM-Karte USA.

Neue Regeln für private Drohnenpiloten

Nach Monaten der Vorbereitung wurde Ende Juni 2021 der “The Recreational Unmanned Aircraft Systems Safety Test” (TRUST) eingeführt, ein Wissenstest für Freizeitpiloten. Hierbei musst du allgemeine Kenntnisse zu den Drohnenregeln und zu den Sicherheitsvorkehrungen nachweisen. Der Test ist kostenfrei und kann online bei einer der offiziellen Teststellen absolviert werden. Diese sind auf der Website der FAA aufgelistet. Dabei ist das benötigte Grundwissen vorgeschaltet, danach schließen sich die (für geübte Drohnenpiloten recht einfachen) Multiple-Choice-Testfragen an. Wenn du eine Frage falsch beantwortest, kannst du sofort eine neue Antwort auswählen. Nach Bestehen erhältst du ein elektronisches Zertifikat zum Herunterladen mit deinem Namen und einer Authentifizierungsnummer, das unbegrenzt gültig ist. Dieses Zertifikat solltest du gemeinsam mit deiner Registrierung immer bei dir haben und auf Verlangen vorzeigen können. Wenn du ohne TRUST-Zertifikat erwischt wirst, kann die Strafe, sofern sie eingefordert wird, bei etwa 1.500 Dollar liegen. Beachte, dass du theoretisch ohne den Test nicht als Freizeitpilot giltst und damit die Vorschriften für gewerbliche Piloten einhalten müsstest.

Des Weiteren ist nun geregelt, wo geflogen werden darf: In unkontrolliertem Luftraum darf die Drohne nur eine Höhe von bis zu 400 Fuß (ca. 121 Meter) erreichen.

Flüge in kontrolliertem Luftraum bedürfen einer Genehmigung. Diese können über das System Low Altitude Authorization and Notification Capability (LAANC) beantragt werden. Zudem gibt es einige freigegebene Orte, die auf dieser Seite mit blauem Punkt versehen sind (Flughöhen beachten). Eine weitere Möglichkeit, sich über den Luftraum zu informieren, bietet auch die offizielle App B4UFLY.

Neue Regeln ab März/April 2021

Die USA haben einige neue Regeln aufgestellt, die ab März/April gelten sollen. Da der genaue Tag der Veröffentlichung im Januar noch nicht bekannt ist, gibt es auch noch kein Datum der Einführung. 60 Tage nach Veröffentlichung soll die Regeln in Kraft treten.

Remote-ID

Die meisten Drohnenpiloten in den USA werden eine Remote-ID, also eine Möglichkeit der Fernidentifizierung benötigen. Ausgenommen sind jene, die sich sowieso nicht registrieren müssen.

Die Remote-ID überträgt z.B. über WLAN oder Bluetooth Fluginformationen, etwa zur Identität der Drohne, dem Standort, der Höhe, der Fernsteuerung und dem Startort.

Drohnenbetreiber können den Anforderungen zur Remote-ID auf dreierlei Weise entsprechen:

  1. Eingebaute Fernidentifizierung, hier müssen während des Flugs vom Start bis zur Landung die folgenden Informationen übermittelt werden: Drohnen-Kennung (ID), Standort, Flughöhe, Geschwindigkeit, Standort und Höhe der Kontrollstation (z.B. Fernsteuerung), Zeitmarke und Notfallstatus.
  2. Zusätzlich an die Drohne angebautes Gerät zur Fernidentifizierung, hier müssen während des Flugs vom Start bis zur Landung die folgenden Informationen übermittelt werden: Drohnen-Kennung (ID), Standort, Flughöhe, Geschwindigkeit, Standort und Höhe des Startpunkts, Zeitmarke.
  3. Drohne ohne Fernidentifizierung, darf nur innerhalb der Sichtweite und auf dafür freigegebenen Flugplätzen eingesetzt werden.

Fristen:

  • 18 Monate nach Einführung der Regeln müssen die Hersteller die Anforderungen erfüllen
  • 30 Monate nach Einführung der Regeln müssen alle Drohnenpiloten die Anforderungen erfüllen.

Nachtflüge und Überflug von Personen

Bisher dürfen Drohnen in den USA nur am Tag und während der Dämmerung eingesetzt werden. Konkret ist das die Zeit ab 30 Minuten vor Sonnenaufgang und 30 Minuten nach Sonnenuntergang. Ab März/April 2021 soll sich das ändern. Dann sind auch Nachtflüge erlaubt, solange der Pilot einen Wissenstest bestanden hat und am Fluggerät blinkende Antikollisions-Beleuchtung eingeschaltet ist, die aus mindestens drei Meilen Entfernung zu sehen ist.

Ebenfalls erlaubt werden Flüge über Personen. Dies ist in mehreren Kategorien möglich:

  • Kategorie 1: Drohne wiegt weniger als 250 Gramm, hat keine freiliegenden, rotierenden Teile, die Schnittwunden verursachen können. Zusätzlich müssen bei dauerhaftem Flug über Versammlungen an der frischen Luft die Regeln zur Fernidentifizierung befolgt werden. Unter einem dauerhaften Flug versteht man das Schweben über den Köpfen, das hin und her Fliegen und das Kreisen über der Versammlung, nicht dazu zählt der kurze, einmalige Überflug über einen Teil der Menschenansammlung, wenn der Flug nicht mit der Versammlung zusammenhängt.
  • Kategorie 2: Mehr als 250 Gramm, hat keine freiliegenden, rotierenden Teile, die Schnittwunden verursachen können und hat keine Sicherheitsmängel. Beim Aufprall werden höchstens 14,9 Joule Bewegungsenergie freigesetzt. Drohne hat kein Flugtüchtigkeitszeugnis, bei dauerhaftem Flug über Versammlungen müssen die Regeln zur Fernidentifizierung befolgt werden.
  • Kategorie 3: Mehr als 250 Gramm, hat keine freiliegenden, rotierenden Teile, die Schnittwunden verursachen können und hat keine Sicherheitsmängel. Beim Aufprall werden höchstens 33,9 Joule Bewegungsenergie freigesetzt. Drohne hat kein Flugtüchtigkeitszeugnis, es ist kein dauerhafter Überflug über Versammlungen erlaubt. Überflug von Personen nur, wenn er in einem geschlossenen oder eingeschränkt zugänglichen Bereich stattfindet und die Betroffenen von einem möglichen Überflug wissen oder wenn die Drohne nicht dauerhaft über einer Person fliegt, außer die Person ist an dem Manöver beteiligt oder durch ihren Standort vor einer herabfallenden Drohne geschützt, befindet sich beispielsweise in einem parkenden Fahrzeug oder unter einem Dach.
  • Kategorie 4: Drohne mit Flugtüchtigkeitszeugnis, darf über Personen fliegen, solange dies nicht durch das Betriebshandbuch oder die zuständige Behörde eingeschränkt ist. Remote-ID muss vorhanden sein.

Auch das Überfliegen von fahrenden Fahrzeugen ist für Fluggeräte der Kategorien 1-3 gestattet, solange die Drohne eine dieser Voraussetzungen erfüllt:

  • Das Fluggerät bleibt innerhalb eines geschlossenen oder eingeschränkt zugänglichen Bereichs und alle Personen in den fahrenden Fahrzeugen sind darüber informiert, dass eine Drohne über ihnen fliegen könnte.
  • Die Drohne fliegt nicht dauerhaft über den Fahrzeugen.

Auch in Kategorie 4 dürfen Fahrzeuge überflogen werden, solange dies nicht durch das Handbuch oder Anweisungen der Behörden eingeschränkt wird.

Überblick: Drohnen-Gesetze in Vereinigte Staaten von Amerika

Drohnen zum Freizeitgebrauch erlaubt? Ja, nach Registrierung oder Genehmigung
Gewerbliche Nutzung von Drohnen erlaubt? Ja, nach Registrierung oder Genehmigung
Maximale Flughöhe:400 Fuß (121,9 Meter) im unkontrollierten Luftraum.
Ist eine Drohnen-Versicherung erforderlich? Nein. Wir empfehlen dir dennoch, in diesem Land deine Drohne zu versichern.
Benötigen Drohnen eine Kennzeichnung?Ja. Drohnen sind mit der Registrierungsnummer zu kennzeichnen.
Mehr Infos zu Drohnen-Plaketten
Müssen Drohnen registriert werden? Ja.
Halte Abstand zu Flughäfen
Respektiere die Privatsphäre anderer Personen
Kontaktdaten

Allgemeine Drohnen-Anfragen an die FAA: [email protected]

Drohnen-Regeln in den USA

Multicopter müssen immer in Sichtweite betrieben werden. FPV ist mit einem Spotter möglich, solang dieser Sichtkontakt hält.

In den USA besteht derzeit keine Versicherungspflicht. Trotzdem solltest du deine Flüge immer entsprechend schützen. Für private Flüge in den USA kann ich dir diese Police empfehlen.

Private Piloten dürfen Fluggeräte bis zu einer Masse von 25 Kilogramm in die Luft bringen. Das Steuern einer Drohne unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ist nicht gestattet.

Zu Flughäfen ist ein Abstand von 5 Meilen (8.047 Meter) einzuhalten. Außerdem sollte nicht in der Nähe von Menschenansammlungen, öffentlichen Veranstaltungen, Stadien, Notfall- und Rettungseinsätzen geflogen werden (bitte beachte die Regeländerungen zum Überflug von Menschen weiter unten). In allen Nationalparks gelten Flugverbote. Außerdem darf man nicht in Washington und New York City fliegen.

Derzeit kommt es noch vor, dass sich die Regeln in den einzelnen Bundesstaaten oder sogar Städten von den Gesetzen auf der Bundesebene unterscheiden. Du solltest also bei einer USA-Reise auch die regionalen Vorschriften in Erfahrung bringen.

Ein Beispiel: New York City verbietet die Verwendung von Drohnen vollständig. Ausnahmen sind nur für TV-Stationen möglich. Die maximal erlaubte Geschwindigkeit der Drohne beträgt 160 kmh (was mehr als ausreichend ist).

Falls du in den USA einen Copter für gewerbliche Zwecke aufsteigen lassen möchtest, musst du einen Test absolvieren und dich für ein Remote Pilot Certificate qualifizieren. 

Community Based Organization

Dies ist eine etwas ungewöhnliche Regel und ist nach aktuellem Stand (Ende Juli 2021) noch nicht vollständig umgesetzt. Grob gesagt wird die FAA sogenannte Community Based Organizations (CBO) benennen, die sie offiziell anerkennt. Die CBOs geben eigene Sicherheitsrichtlinien heraus, die ihre Mitglieder befolgen müssen. Freizeitpiloten müssen also eine solche CBO auswählen, deren Regeln sie befolgen. Welche Auswirkungen dies in der Praxis haben könnte, haben wir noch nicht herausgefunden.

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Die hier aufgelisteten Drohnen-Regeln für die vereinigten Staaten von Amerika haben wir nach bestem Wissen recherchiert. Die Richtigkeit der Angaben können wir leider nicht garantieren. Wenn du auf Nummer sichergehen willst, dann kontaktiere die amerikanische Luftfahrtbehörde. Alternativ kannst du auch bei der amerikanischen Botschaft in Deutschland um weitere Informationen zu den Vorschriften bitten. Hinterlasse uns bitte einen Kommentar, wenn du Neuigkeiten erfährst und/oder selber Erfahrungen mit deinem Copter in den USA gesammelt hast!

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Foto von Francis
Über den Autor

Seit 2014 lässt mich die Begeisterung für Kamera-Drohnen nicht mehr los. Als Fotograf und Filmemacher bieten sie mir eine unglaubliche Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Dank Drohnen konnte ich überall auf der Welt ganz besondere Perspektiven einfangen, die ohne die neue Technik undenkbar wären. Doch in all den Jahren hat sich viel geändert und es stellt eine gewisse Herausforderung dar, als Drohnen-Pilot die technischen und rechtlichen Entwicklungen zu verfolgen. Deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dir hier im Drohnen-Camp alles Wichtige für den Umgang mit deinen Drohnen verständlich zu erklären. Falls noch Fragen zu diesem Artikel offengeblieben sein sollten oder du Erfahrungen mit uns teilen willst, dann schreibt uns gern einen Kommentar und wir versuchen dir so schnell wie möglich zu helfen!

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