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Die GoPro Karma vorgestellt

Update 2022: Dieser Artikel stammt aus dem Jahr 2016. Leider hatte GoPro massive Probleme, sodass die Produktion der hauseigenen Drohne recht schnell wieder eingestellt werden musste. Aus diesem Grund können wir dir von dieser Drohne nur abraten. Falls du auf der Suche nach einer guten Kameradrohne bist, schau doch gern einmal bei unserem Ratgebern “Drohne kaufen leicht gemacht” vorbei.

Lange haben wir darauf gewartet: Nun ist es endlich soweit! GoPro hat die neue Karma Drone vorgestellt. Wir konnten uns den Quadrocopter auf der Photokina 2016 genauer ansehen und zeigen hier, was die GoPro Karma kann und warum sie unsere Erwartungen enttäuscht hat.

Die Besonderheiten der GoPro Karma

Gleich auf den ersten Blick wird klar, dass GoPro einen neuen Weg bei der Karma gegangen ist. Die Rotor-Arme und das Landegestell des Copters sind einklappbar, damit die Drohne besser transportiert werden kann. Eher untypisch ist auch die Position der Kamera. Während zum Beispiel DJI die Kamera der Phantom 4 unterhalb des Copters platziert hat, wird die GoPro etwas vorgelagert montiert. Dadurch soll bei schnellen Flügen verhindert werden, dass die Propeller im Bild zu sehen sind. Da die Phantom-Serie von DJI nach wie vor mit diesem Problem zu kämpfen hat, ist GoPro hier eine gute Lösung gelungen.

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Gesteuert wird die Karma mit einer Fernsteuerung, die sehr gut in der Hand liegt und einen robusten Eindruck hinterlässt. Im Deckel der Fernbedienung ist ein Touch-Display integriert, mit dem sich diverse Flugmodi einstellen lassen. Ein Flugsimulator hilft dir dabei, das Fliegen mit der Karma zu erlernen. Auf der Fernbedienung befindet sich ein Home-Button. Wenn du diesen Knopf drückst, erscheint ein Dialog auf dem Display und du kannst wählen, ob Karma zurück zum Startpunkt oder zur aktuellen Position der Fernsteuerung fliegen soll.

Auf dem Display kannst du während des Fluges den Bildausschnitt der Kamera nachverfolgen (First Person View). Eine zweite Person kann dich beim Fliegen unterstützen, in dem sie über die GoPro Passenger App auf dem Smartphone oder Tablet die Kameraeinstellungen vornimmt.

Warum ich von der Karma enttäuscht bin

Dass GoPro vor allem Action-Sportler mit seinen Kameras begeistert, ist nun nicht gerade ein Geheimnis. In dieser Zielgruppe würden sich viele darüber freuen, wenn der Kopter automatisch dem Sportler bei seinen Aktivitäten in der Luft verfolgt. Doch GoPro hat in seiner Karma-Drohne keinen Follow-Me-Modus integriert, was mich sehr verwundert hat.

Eine weitere Enttäuschung ist die Linse. GoPro verkündet zwar stolz, dass der bei Luftaufnahmen störende Fischaugen-Effekt eliminiert wurde. Doch das trifft nicht bei der höchsten Auflösung (UHD/4K) zu. Damit gab es nicht wirklich eine Verbesserung in diesem Bereich zu den Vorgänger-Modellen, bei denen sich der Fischaugen-Effekt in den geringeren Auflösungen bereits deutlich verringern ließ.

Die Features der Drohne hat GoPro auch in diesem Video vorgestellt.

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Der Lieferumfang der GoPro Karma

Die Karma Drohne wird mit dem üblichen Zubehör eines Quadrocopters ausgeliefert. Darüber hinaus geht aber GoPro noch einen weiteren Schritt und legt ein Handheld-Gimbal dazu, mit dem sich auch am Boden Videos ohne Verwacklungen aufzeichnen lassen. Positiv zu bemerken ist auch, dass direkt ein Rucksack für die Karma mitgeliefert wird.

Hier die vollständige Auflistung des Lieferumfangs:

  • Karma Quadrocopter
  • Karma Controller mit eingebautem Touch-Display
  • Bild-Stabilisator (Gimbal) für die GoPro Kamera
  • 6 Propeller
  • 14,8V LiPo-Akku mit 5.100 mAh
  • Karma Grip (Handheld Gimbal)
  • 1 Rucksack
  • Ladegerät
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Eine GoPro-Kamera muss zusätzlich gekauft werden. Die Karma ist derzeit mit der GoPro Hero 4 Black & Silver, GoPro Hero 5 und Hero 5 Session kompatibel. Die mögliche Auflösung ist je nach verwendeter Kamera unterschiedlich. Mit der wasserdichten GoPro Hero 5 können sogar RAW-Bilder fotografiert werden.

Mein Fazit zur GoPro Karma Drohne

Als ich die GoPro Karma beim Marktstart das erste Mal gesehen habe, war ich ziemlich begeistert. Der Quadrocopter machte einen sehr guten Eindruck. Doch ein genauerer Blick auf die Spezifikationen haben mich dann doch enttäuscht. So fehlt z.B. ein Follow Me Modus, die erzielten Fluggeschwindigkeiten sind ziemlich gering und es gibt keine Sensoren, die Hindernisse erkennen oder den Abstand zum Boden überwachen. Für den Verkaufspreis von rund 1.400 Euro (mit Kamera) finde ich das eine schwache Leistung. Die Konkurrenz hat da z.B. mit dem DJI Mavic 3 Pro deutlich mehr zu bieten bei einem vergleichbaren Preis. Deswegen empfehle ich die Karma nur, wenn du bereits eine GoPro hast und diese auch unbedingt in der Luft einsetzen möchtest. Es gibt mittlerweile aber sehr gute andere Drohnen mit Kamera, die in den meisten Fällen eine bessere Alternative sind.

Leider hat es GoPro mit der Karma nicht geschafft, einen großen Erfolg im Bereich der Drohnen zu landen. Deswegen musste GoPro die Weiterentwicklung der Karma einstellen und die gesamte Copter-Abteilung entlassen. Eine Verbesserung der Karma ist daher leider nicht mehr zu erwarten. 

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Foto von Francis
Über den Autor

Seit 2014 lässt mich die Begeisterung für Kamera-Drohnen nicht mehr los. Als Fotograf und Filmemacher bieten sie mir eine unglaubliche Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Dank Drohnen konnte ich überall auf der Welt ganz besondere Perspektiven einfangen, die ohne die neue Technik undenkbar wären. Doch in all den Jahren hat sich viel geändert und es stellt eine gewisse Herausforderung dar, als Drohnen-Pilot die technischen und rechtlichen Entwicklungen zu verfolgen. Deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dir hier im Drohnen-Camp alles Wichtige für den Umgang mit deinen Drohnen verständlich zu erklären. Falls noch Fragen zu diesem Artikel offengeblieben sein sollten oder du Erfahrungen mit uns teilen willst, dann schreibt uns gern einen Kommentar und wir versuchen dir so schnell wie möglich zu helfen!

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