Drohnen-Haftpflicht: Tipps für die Auswahl des richtigen Tarifs
Verfasst von Francis Markert | Letzte Aktualisierung am 16.06.2025 | 0 Kommentare
Drohnen müssen in Deutschland haftpflichtversichert sein. Wer jedoch nicht genau hinschaut, läuft Gefahr eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Deswegen empfehlen wir dir auf dieser Seite von uns geprüfte Tarife und geben dir Tipps, worauf du beim Vertragsschluss achten solltest!

Zunächst möchten wir dir ein paar wichtige Hintergrundinfos an die Hand geben, die du wissen solltest:
- Nach dem Luftrecht bis du als Halter immer für die Regulierung von Schäden verantwortlich, die beim Betrieb deiner Drohne anderen entstehen – unabhängig davon, ob du selbst geflogen bist.
- Du haftest selbst dann, wenn du keinen eigenen Fehler gemacht hast!
- Der Abschluss einer Drohnen-Haftpflicht ist gesetzlich vorgeschrieben.
- Du benötigst eine Versicherungsbestätigung, die den Umfang des Versicherungsschutzes ausweist.
Möchtest du mehr über die einzelnen Punkte wissen, empfehlen wir dir unseren Übersichtsartikel zu Drohnenversicherungen. Dort legen wir die rechtlichen Rahmenbedingungen sehr ausführlich dar.
Im folgenden schreiben wir über spezialisierte Haftpflichtversicherungen für Drohnen, die sich auf die Bedürfnisse des Luftrechts ausrichten und optimalen Schutz bieten.
Welche Drohnen-Haftpflicht benötigt wird
Bei der Drohnen-Haftpflicht gibt es grundsätzlich nur zwei Unterscheidungen, die sich an der Art der Drohnennutzung ausrichten.
Zum einen gibt es die privaten Verträge. Eine private Drohnenhaftpflicht kann ich dann wählen, wenn ich meine Drohne ausschließlich zur Freizeitgestaltung einsetze. Dient der Drohnenflug meiner Erholung bzw. sportlichen Zwecken, kann ich auf einen privaten Tarif setzen.
Möchte ich hingegen Geld mit meiner Drohne verdienen, brauche ich eine gewerbliche Drohnenhaftpflicht.
Doch wie sieht es aus, wenn ich als Privatperson meinem Nachbarn bei der Dachinspektion helfe, für den Kindergarten eine Veranstaltung dokumentiere, mich in der Kitzrettung engagiere oder mich sogar bei einem Einsatz der örtlichen Feuerwehr beteilige? Diese Zwecke gelten nicht als private Betätigung im Sinne des Luftrechts. Das hat zur Folge, dass ich mich für einen gewerblichen Haftpflichttarif entscheiden muss.
Drohnen-Haftpflicht: Luftfahrtversicherungen im Vergleich
In den folgenden Tabellen haben wir Anbieter zusammengetragen, deren Versicherungsbedingungen wir überprüft haben und die wir empfehlen können.
Fußnoten:
- Veröffentlichung von Aufnahmen im privaten Ausmaß ohne Gewinnerzielungsabsicht gestattet.
- Weltweiter Versicherungsschutz mit Ausnahme der USA, US-Territorien und Kanada.
- Preisangabe ohne Mehrwertsteuer.
Kriterien bei der Auswahl einer Drohnenhaftpflichtversicherung
Beim Abschluss einer Drohnenhaftpflicht musst du auf einige Aspekte achten, um für dich den passenden Versicherungsschutz zu wählen.
- Verwendungszweck
Möchtest du die Drohne ausschließlich privat nutzen oder verfolgst du gewerbliche Zwecke mit den Drohnen-Flügen? Für beide Anwendungsfälle gelten unterschiedliche Policen. Am besten ist es, wenn beide Szenarien in deiner Drohnen-Versicherung abgedeckt sind. Denn gemäß dem Luftrecht brauchst du schon eine gewerbliche Versicherung, sobald dein Drohnenflug nicht zu reinen Freizeitzwecken dient. Machst du Fotos für deinen Verein oder hilfst du in der Nachbarschaft die Dächer zu kontrollieren, reicht eine reine private Deckung nicht mehr aus. - Deckungssumme
Bis zu welchen Schadenssummen kommt der Versicherer auf? Hier gilt natürlich die Devise: Je höher die Versicherungssumme, desto bester. Deine Versicherung sollte Kosten von mindestens 1.000.000 Euro abdecken. Gerade bei Personenschäden kann ein Unfall schnell zu Millionenschäden führen. Außerdem interessant: Besteht eine Selbstbeteiligung? - Anzahl der Steuerer
Willst nur du alleine die Drohne steuern oder teilst du dir das Hobby/ den Job noch mit einer anderen Person? Die steuernde Person muss im Versicherungsschein angegeben sein. Falls also mehrere Personen fliegen wollen, dann solltest du das beim Abschluss der Drohnen-Versicherung bedenken. - Anzahl der Fluggeräte
Das Gleiche gilt, wenn du mehrere Multicopter besitzt und mit denen fliegen willst. Alle Fluggeräte müssen (i.d.R. mit Seriennummer) gemeldet werden. In dem Atemzug sollte es selbstverständlich sein, dass das Gewicht des Fliegers den Vorgaben des Versicherers entspricht. - Fluggebiete und -manöver
Die Bedingungen der Drohnen-Versicherer regulieren, wo und wie du fliegen darfst. Sind autonome Flüge (z.B. Follow Me Funktion, Return to home) gestattet? Darfst du als FPV-Racer an Wettbewerben teilnehmen? Sind Flüge innerhalb von Gebäuden von der Versicherung mit eingeschlossen? - Geografischer Geltungsbereich
Dieser Abschnitt ist besonders spannend, wenn du mit deiner Drohne verreisen möchtest: In welchen Ländern gilt der Tarif?
Das sind die sieben wichtigsten Aspekte, auf die du beim Abschluss deiner Drohnen-Versicherung achten solltest.

Alternative Absicherungsmöglichkeiten
Neben dem Abschluss einer speziellen Drohnenhaftpflicht gibt es noch andere Optionen, um seine Fluggeräte abzusichern.
Die beliebteste Variante ist der Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung. Über die Vor- und Nachteile dieser Variante informieren wir dich in unserem Artikel: Privathaftpflichtversicherung für Drohnenpiloten.
EIne andere Option ist die Mitgliedschaft in einem Modellsportverband, bei der oft eine Drohnen-Haftpflichtversicherung mit inkludiert.
Die Kosten für eine solche Versicherung sind in der Regel recht gering und deswegen auf den ersten Blick attraktiv für viele Hobby-Piloten. Wenn dir günstige Preise jedoch wichtig sind, würden wir zunächst schauen, ob eine Privathaftpflicht ein Fluggerät mit einschließen kann. So sparst du dir eine Versicherung, denn die Privathaftpflichtversicherung benötigst du auf jeden Fall.
Es gibt mehrere Gründe, warum wir eine Absicherung über eine Modellsport-Mitgliedschaft nicht empfehlen. Der Hauptgrund liegt darin, dass wir von Fällen wissen, bei denen Behörden diese Versicherungen im Drohnen-Kontext nicht anerkannt haben.
Es gibt aber Situationen, in denen eine Drohnenversicherung über einen Modellflugverein sinnvoll sein kann. Wenn du selbst gern an Flugmodellen bastelst und auch auf Modellflugplätzen unterwegs bist, sind die Policen der Modellflugverbände spannend für dich. Hier kannst du Flugmodelle mit einem Gewicht von mehr als 5 Kilogramm und Flughöhen über 120 Meter absichern, wenn das Modellfluggelände derartige Flüge zulässt.
Neben einer Drohnenversicherung bekommst du zusätzliche Leistungen wie z.B. eine Mitgliedszeitschrift vom Verband. Die Policen lassen sich häufig erweitern.
Zu den bekanntesten Modellflugverbänden gehören folgende Organisationen:
- Deutscher Modellflieger Verband (DMFV)
- Modellflugsportverband Deutschland (MFSD)
- Deutsche Modellsport Organisation (DMO)
Falls du dich für eine Mitgliedschaft in einem Modellflugverband interessierst, empfehlen wir dir, dich zunächst in deiner Umgebung umzuhören und zu schauen, welche Verbände mit Vereinen vor Ort bzw. Modellflugplätzen in deiner Nähe vertreten sind. Bei einem persönlichen Kennenlernen kannst du zudem gut feststellen, ob die Chemie passt und die Mitgliedschaft im Modellflugverband etwas für dich ist.
Unser Fazit zur Drohnen-Haftpflicht
Mit den oben in der Tabelle genannten Angeboten kommst du als Drohnenpilot deiner Verpflichtung optimal nach, eine Drohnenhaftpflicht abzuschließen. Die Tarife berücksichtigen all die besonderen Fallstricke des Luftrechts. Wenn du dich für eines der Angebote entscheidest, machst du keinen Fehler!
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