Plus-Mitgliedschaft

Drohnen-Gesetze in Singapur

Drohne in Singapur fliegen

In diesem Beitrag findest du die aktuellen Gesetze für die Nutzung von Drohnen in Singapur.

Seit Januar 2020 müssen alle Drohnen über 250 Gramm in Singapur registriert werden. Solltest du mit einer nicht registrierten Drohne erwischt werden, drohen dir harte Strafen.

Von Freizeitpiloten, deren Drohne zwischen 1,5 und 7 Kilogramm wiegt, wird ein “Basic Training” oder eine UA-Pilotenlizenz verlangt. Solltest du dir unsicher sein, ob du deine Drohne registrieren musst oder noch weitere Dokumente benötigst, kannst du diesen Link besuchen und dich anhand der Fragen am Ende der Seite in die richtige Kategorie einordnen lassen.

Beim Nichtbefolgen der folgenden Regeln drohen erhebliche Strafen: 2023 wurden Geldbußen in Höhe von 3.000 – 33.000 Singapur-Dollar verhängt. Zuletzt wurde im Sommer 2024 ein chinesischer Rentner zu einer Strafe von 12.000 Dollar verurteilt, weil er seine Drohne über 60 Meter in der Marina Bay (Naturschutzgebiet) fliegen ließ. Das zeigt wie wichtig es ist, sich mit den Regeln auseinander zu setzen. Mir scheint es so, als wären die Behörden in Singapur besonders wachsam!

Registrierung in zwei Schritten

Drohnen registrieren dürfen nur Personen ab 16 Jahren. Die Registrierung besteht aus zwei Schritten: Zunächst musst du ein “Registration Label” bestellen und es sichtbar auf der Drohne anbringen. Dann folgt die Registrierung im Online-Portal.

Für ausländische Drohnenpiloten gibt es einige Besonderheiten. Zwar kannst du das Label online bestellen, aber derzeit wird es wohl noch nicht an ausländische Adressen versendet. Falls du keine Adresse in Singapur hast, kannst du das Label alternativ vor Ort in einer ausgewählten SingPost-Filiale erwerben. Eine Liste der Filialen findest du hier. Du solltest das ausgefüllte Antragsformular (docx-Datei), deinen Pass und eine Passkopie mitnehmen.

Die Kosten belaufen sich auf 20 Dollar (etwa 18 Euro) pro Label. Wer nicht Staatsbürger oder ständiger Einwohner Singapurs ist, darf nur ein Label bestellen oder muss für mehr einen Antrag stellen.

Für die Registrierung musst du als Tourist im Online-Portal einen “UAPass Account” anlegen, da du wahrscheinlich nicht über einen SingPass oder einen CorpPass verfügst. Bis dieser Account freigeschaltet wird, können drei bis fünf Werktage vergehen. Es wird daher geraten, das Konto schon vor der Reise nach Singapur anzulegen.

Überblick: Drohnen-Gesetze in Singapur

Drohnen zum Freizeitgebrauch erlaubt? Ja, nach Registrierung oder Genehmigung
Gewerbliche Nutzung von Drohnen erlaubt? Ja, nach Registrierung oder Genehmigung
Maximale Flughöhe:200 Fuß (61,0 Meter) im unkontrollierten Luftraum.
Ist eine Drohnen-Versicherung erforderlich? Nein. Wir empfehlen dir dennoch, in diesem Land deine Drohne zu versichern.
Benötigen Drohnen eine Kennzeichnung?Ja. Das "Registration Label" muss gut sichtbar außen auf einem nicht abnehmbaren Teil der Drohne angebracht werden (nicht auf Batterie, Propellern), wenn du der Registrierungspflicht unterliegst.
Mehr Infos zu Drohnen-Plaketten
Müssen Drohnen registriert werden? Ja.

Drohnen über 250 Gramm müssen registriert werden.

Halte Abstand zu Flughäfen
Respektiere die Privatsphäre anderer Personen
Hilfreiche Links:Website der CAAS

Weitere Regeln für Drohnen-Piloten in Singapur

Drohnen dürfen in Singapur nur innerhalb der Sichtweite betrieben werden.

Außerdem ist es dir verboten in einem Umkreis von 5 Kilometern um einen Flughafen mit deinem Copter zu fliegen. Im Land gibt es noch weitere Verbotszonen, die du auf der Karte OneMap sehen kannst. Oben links in der Ecke lässt sich ein Menü öffnen, in dem du Drone Query auswählen kannst.

Generell solltest du nicht über Unbeteiligten, Menschenansammlungen, öffentlichen Veranstaltungen und in der Nähe von Straße oder Notfalleinsätzen fliegen.

Wir empfehlen zudem, nur mit einer gültigen Luftfahrt-Haftpflichtversicherung in Singapur zu fliegen.

Vorschriften für gewerbliche Piloten

Gewerbliche Piloten müssen bei der Civil Aviation Authority of Singapore (CAAS) ein Operator Permit und Activity Permits (für die jeweils geplanten Manöver gültig) einholen. Die Activity Permits werden in zwei Klassen eingeteilt:

  • Class 1: Nutzung einer Drohne für kommerzielle Zwecke, ab einer Abflugmasse von mehr als 25 Kilogramm auch für private Zwecke, bei Lehrzwecken ab 7 Kilogramm.
  • Class 2: Nutzung einer Drohne für private oder Lehrzwecke (weniger als 7 Kilogramm) oberhalb der Höhenbegrenzung oder in der Nähe von Flughäfen oder in anderen Verbotszonen.

Gewerbliche Piloten müssen demnach ein Activity Permit Class 1 beantragen.

Für das Operator Permit und die Genehmigungen musst du mindestens 650 SGD Gebühren (etwa 445 Euro) einplanen. Das Operator Permit ist bis zu einem Jahr gültig. Die Registrierung kann hier online vorgenommen werden. Die Bearbeitungsdauer beträgt etwa zwei Wochen.

Die hier aufgelisteten Drohnen-Regeln für Singapur haben wir nach bestem Wissen recherchiert. Die Richtigkeit der Angaben können wir leider nicht garantieren. Wenn du auf Nummer sichergehen willst, dann kontaktiere die regionale Luftfahrtbehörde. Alternativ kannst du auch bei der Botschaft in Deutschland um weitere Informationen zu den Vorschriften bitten. Hinterlasse uns bitte einen Kommentar, wenn du Neuigkeiten erfährst und/oder selber Erfahrungen mit deinem Copter in Singapur gesammelt hast!

Foto von Francis Markert
Über den Autor

Francis Markert ist der Experte, wenn es um die private oder professionelle Drohnennutzung geht. Als erfahrener Drohnenpilot hilft er dir dabei, deine Drohne effizient und rechtssicher einzusetzen. Seit vielen Jahren widmet sich Francis der Ausbildung von Drohnenteams und Einzelpersonen, um deren Sicherheit im Umgang mit Drohnen zu gewährleisten. Er ist seit 2020 ein vom Luftfahrtbundesamt anerkannter Prüfer und darf neben praktischen und theoretischen Schulungen auch Prüfungen zu den großen Drohnenführerscheinen (Fernpilotenzeungis A2 und STS) abnehmen.

Mit seiner Ausbildungs- und Beratungstätigkeit unterstützt Francis professionelle Anwender in Unternehmen und Behörden genauso wie interessierte Einzelpersonen. Außerdem ist Francis Autor des erfolgreichen Buches „Drohnen: Die große Fotoschule“ und Mitbegründer von Drohnen-Camp Plus, dem Mitgliederbereich für die Drohnencommunity.

Kommentare zu diesem Beitrag: Fragen stellen und mitdiskutieren

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
22 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen