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Große Drohnen-Umfrage: So denken Deutschlands Copter-Piloten heute über die Drohnen-Verordnung 2017 (mit Infografik)

Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung neue Regeln zum Umgang mit Multicoptern beschlossen. Die sogenannte Drohnen-Verordnung trat am 01.10.2017 in vollem Umfang in Kraft. Ein Jahr später wollten wir von mehr als 1.000 deutschen Drohnen-Piloten wissen, was sie von den aktuellen Regeln halten. In diesem Beitrag findest du die spannenden Ergebnisse unserer Umfrage.

Infografik zur Drohnen-Umfrage 2018

Als zentralen Bestandteil unserer Befragung wollten wir erfahren, wie zufrieden die Betroffenen mit der Drohnen-Verordnung aus dem letzten Jahr sind. Mit der Neuregulierung wollte die Bundesregierung für mehr Sicherheit im Luftverkehr sorgen. Wir haben die Betroffenen gefragt, wie sie die aktuelle rechtliche Situation einschätzen. Dabei gaben 55 Prozent der Teilnehmer an, dass sie den Bereich für überreguliert halten. Knapp ein Drittel stimmte der Aussage zu, dass der Umfang der Gesetze ideal bemessen sei. Nur 2,5 Prozent der Befragten ist der Ansicht, dass es noch strengere Regeln braucht.

Mit der Drohnen-Verordnung wurden viele Betriebsverbote (z.B. in der Nähe von Bundesfernstraßen) eingeführt. Wer trotzdem in solchen betroffenen Gebieten eine Drohne nutzen möchte, kann gemäß der Verordnung eine Ausnahmegenehmigung von der Luftfahrtbehörde des entsprechenden Bundeslandes beantragen. Den regionalen Behörden kommt also eine zentrale Bedeutung bei der praktischen Umsetzung der Drohnen-Verordnung zu. Die Teilnehmer unserer Umfrage sollten ihre Behörde bewerten, wie gut sie diese Möglichkeiten der Verordnung umgesetzt haben. Die Umsetzung in den Bundesländern wurde im bundesweiten Durchschnitt mit einer Schulnote von 3,4 bewertet.

Diese zwei Ergebnisse sprechen für eine große Unzufriedenheit der Drohnen-Anwender mit den aktuellen Regeln.

Nichtsdestotrotz scheint sich der Großteil der Drohnen-Piloten an die gültigen Auflagen zu halten. Nur 8,9 % der Befragten gab an, keine feuerfeste Plakette am Copter befestigt zu haben. 12.9 % verfügen über keine Drohnen-Versicherung. Leider gibt es noch einen kleinen Teil Piloten, der die existierenden Verpflichtungen nicht erfüllt. Es ist also nach wie vor wichtig, Käufer über diese Regeln aufzuklären. Hier könnte z.B. der Einzelhandel mehr in die Pflicht genommen werden, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten.

Der Anteil der Piloten, die sich an die genannten Regeln halten, liegt in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am höchsten.

Nutzung von Drohnen in Deutschland

Trotz der als zu streng empfundenen Auflagen nutzen die Besitzer ihre Drohnen relativ häufig. Die Befragten gaben an, ihre Copter im Schnitt sechs Mal im Monat in die Lüfte steigen zu lassen. Die aktivsten Piloten wohnen im Saarland, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Jeder fünfte Pilot nutzt sein Fluggerät auch für gewerbliche Zwecke.

Ein relativ hoher Anteil von 23% der Piloten verfügt über einen Kenntnisnachweis für unbemannte Fluggeräte. Das ist beachtlich, da man den sogenannten Drohnen-Führerschein nur für Drohnen mit einer Startmasse ab 2 Kilogramm (kaum verbreitet) oder für Sondergenehmigungen benötigt.

Ein Blick auf den Drohnen-Markt und das Kaufverhalten

Bei der Umfrage haben die Teilnehmer auch angegeben, welche Drohne sie nutzen. Dabei hat sich die starke Dominanz von DJI Inc. bewiesen. Mit einem Marktanteil von fast 84 Prozent lässt der chinesische Hersteller alle Konkurrenten weit hinter sich zurück.

Hersteller Marktanteil
DJI 83,7%
Yuneec 8,0%
Parrot 3,2%
Eigenbauten 1,2%
Sonstige 3,9%

Aus unserer Untersuchung konnten wir auch ableiten, dass sich Drohnen-Piloten etwa aller elf Monate einen neuen Multicopter kaufen. Diese kurze Halbwertszeit hat uns sehr überrascht. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Hersteller in regelmäßigen Abständen neue Modelle mit verbesserten Funktionen auf den Markt bringen. Sicherlich spielen aber auch Defekte eine Rolle. Qualifizierbare Antworten konnten wir aus unserer Umfrage jedoch nicht ableiten.

Insgesamt zeigt sich, dass das Fliegen von Drohnen ein teures Hobby ist. Eine deutliche Mehrheit von 68 Prozent gaben an, dass sie bereits mehr als 1.000 Euro für das Hobby ausgegeben haben.

Welche Ergebnisse unserer Umfrage überraschen dich am meisten? Und welche Info hätte dich noch interessiert? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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Foto von Francis
Über den Autor

Seit 2014 lässt mich die Begeisterung für Kamera-Drohnen nicht mehr los. Als Fotograf und Filmemacher bieten sie mir eine unglaubliche Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Dank Drohnen konnte ich überall auf der Welt ganz besondere Perspektiven einfangen, die ohne die neue Technik undenkbar wären. Doch in all den Jahren hat sich viel geändert und es stellt eine gewisse Herausforderung dar, als Drohnen-Pilot die technischen und rechtlichen Entwicklungen zu verfolgen. Deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dir hier im Drohnen-Camp alles Wichtige für den Umgang mit deinen Drohnen verständlich zu erklären. Falls noch Fragen zu diesem Artikel offengeblieben sein sollten oder du Erfahrungen mit uns teilen willst, dann schreibt uns gern einen Kommentar und wir versuchen dir so schnell wie möglich zu helfen!

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